Kultur - lubkoll architekten gmbh

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Der Martin-Gropius-Bau, das ehemalige Kunstgewerbemuseum, fertiggestellt im Jahre 1881, gehört - nach Wolf Jobst Siedler - zu den schönsten Gebäuden, die Preußen je hervorgebracht hat und ist uns durch den Krieg als Ruine überliefert worden. Der Typus des Palazzo, mit dem glasüberdeckten Innenhof erweist sich seit seiner Erstellung für museumstechnische Zwecke als hervorragend geeignet.


... und zwar mit zwei verschiedenen NutzungsmögIichkeiten:
Die Ausstellung in einer Abfolge von je 18 Einzelräumen pro Geschoß, die durch große hohe Fenster Seitenlicht erhalten, andererseits der arkadenumstandenen Halle für Großinstallationen von Kunstwerken. Gelegen an der Bezirksgrenze von Kreuzberg und Mitte, die über mehr als vier Jahrzehnte die politische und physische Grenze zwischen den Welten und den Hälften Berlins darstellte, verhinderte die Berliner Mauer die ursprüngliche Zugangssituation von der Prinz Albrecht- bzw. der heutigen Niederkirchner Straße. Der Wiederaufbau des Gebäudes in den Jahren 1977 bis 1988 hatte daher die Vorgabe, die gesamte Erschließungsfunktion von der Südseite her zu entwickeln. Durch die Wende 1990 wurde die städtebauliche Einbindung des Gebäudes – jetzt ohne Mauer - gegenüber dem neuen Berliner Abgeordnetenhaus - in einen völlig neuen Zusammenhang gestellt. Dies war Anlass für einen internationalen Wettbewerb, die UmwandIung des Gropiusbaus erneut in Angriff zu nehmen. Der Eingang erfolgt - wie vor 1945- von der Nordseite aus; der Südzugang bleibt jedoch als Nebenerschließung erhalten.

Restaurant, Buchladen und das bereits vorhandene Kino stehen mit Eingang und Foyer in engem räumlichen Zusammenhang und können auch ohne Ausstellungsbesuch erreicht werden. Um die Bedingungen des internationalen Ausstellungsstandards zu erfüllen, wurden wurden der Einbau einer Klimaanlage und sicherheitstechnische und glasbautechnische Verbesserungen des Innenhofdachs vorgenommen. Das Haus erhielt eine neue Gesamtbeleuchtungsanlage. Zur Verbesserung der architektonischen Gestalt der Ausstellungsräume wurden alle Installationselemente von den Ausstellungswänden entfernt. Die Galerien aus der Wiederaufbauphase in den nördlichen Ausstellungsräumen wurden zur Klärung der Raumverhältnisse abgebrochen. Die vorhandenen Raumproportionen wurden jedoch sämtlichst beIassen. Dies wurde erreicht, indem die Klimatisierung in ein Frischluftsystem mit kleinem Kanalnetz und ein mit Heiz- bzw. Kältemittel versorgten Umluftsystem in den Fensterbrüstungen getrennt wurde. Der neue Gesamteindruck beim Betreten des Martin Gropius Baus wird jetzt bestimmt durch die großzügige Überschaubarkeit der gesamten Erschließungsraumfolgen, die sich zusammensetzen aus der Eingangshalle, dem vergrößerten Foyer, dem angelagerten neu gestalteten Café und symmetrisch dazu dem Buchladen mit dem Blick in den Lichthof.

Die Ausstellungsräume haben durch die verschiedenen Maßnahmen an Klarheit und Überschaubarkeit gewonnen. im ersten Obergeschoß wurde im "Schliemannsaal" eine Ziegelkuppel mit teilweise zerstörten Stuckfragmenten von uns unter einer abgehängten Decke sozusagen, "gefunden" die mit einem nachempfundenen Gesims jetzt wieder der Öffentlichkeit sichtbar gemacht wurde. Auch wurde das nicht überarbeitete 2.Obergeschoß - das auch Ausstellungsräume enthält - mit zwei symmetrisch angeordneten Freitreppen an das vorhandene repräsentative Treppenhaus angebunden. Durch die Planungsgemeinschaft der Architekturbüros Hilmer & Sattler und Albrecht und Volkhausen+Lubkoll wurden die Maßnahmen in nur 12 Monaten Bauzeit realisiert.

Die Dauerausstellung im "Zeughaus unter den Linden" - dem Standort des Deutschen Historischen Museums - gibt anhand von über 8000 Originalen einen Überblick über 2000 Jahre deutscher Geschichte im europäischen Kontext.


Das Büro Volkhausen + Lubkoll wurde in 2004 durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung beauftragt, die von Prof. Jürg Steiner u.a. geplante Dauerausstellung im Berliner Zeughaus zu realisieren. Die Leistungen des “Raumbildenden Ausbaus” auf über 7000m² erforderten eine sorgfältige Auseinandersetzung mit der konstruktiven, statischen und technischen Struktur des Gebäudes.
z.T. zweigeschossige Großvitrinen waren auf Decken mit lediglich 5KN/m² Verkehrslast abzulasten, die Bauteile waren in der Lage und Kubatur vorgegeben, mussten jedoch in Abstimmung mit dem Museum formal und konstruktiv durch uns entwickelt werden. Da nicht geschweißt werden durfte, wurde für die Befestigung der Beleuchtungsstruktur erstmalig Bolzenschusstechnik in nicht genormten Stählen angewendet. Die baulichen Maßnahmen einschließlich der Maßnahmen zum Heranführen der notwendigen Leitungen für Elektro, Sicherheitstechnik, Kommunikation waren so zu planen, dass sie unter laufendem Betrieb der Klimaanlage, der Brandmelde- und Sicherheitsüberwachung des Zeughauses ausgeführt werden konnten. Die Planung für 540 Vitrinen und große Teile der Ausstellungsarchitektur einschließlich der funktionalen und sicherheitstechnischen Anforderungen, der Koordination und Planung zur Integration der Elektrotechnik, der Einbruchmelde- und Brandmeldeanlage, der Objekt- und Schlossüberwachung der Vitrinen sowie aller Präsentationsmedien wurde durch eine vom Architekten eigens für das Projekt entwickelte CAD-basierte dreidimensionale Datenbank für die gesamte Ausstellungsarchitektur als übergreifendes Ordnungs- und Kontrollinstrument verwendet.
Mit dieser Vorgehensweise war trotz der Dynamik der Planung durch entfallende oder neu verfügbare Exponate in Leistungsphasen 6-8 eine kongruente und kollisionsfreie Abwicklung zu erreichen. (Veröffentlichung der Nemetschek AG: „Auf den Punkt genau geplant“.) Die Ausstellung wurde termingerecht am 2.Juni 2006 durch die Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel eröffnet.

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+49 33203 82596
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